Geschichte

    

Vor langer Zeit lebte ein Müller in Zusenhofen auf der oberen Mühle, der es wusste wie man die Leute betrügt. Er hatte weite Ärmel und viel zu große Holzschuhe an.

Wenn er bei den Kunden den Molzer nahm, griff er tief in die Säcke sodass sich seine Ärmel mit vielen Körnern füllten aber auch im gehäuften Getreide lief er ständig auf und ab bis die viel zu großen Holzschuhe prall gefüllt waren.  

Zur selben Zeit lebte auch eine arme Witwe mit ein paar unversorgten Kindern im Dorf, die es nur mit Mühe schaffte die Waisen mit dem täglichen Brot zu versorgen. Der Binzigbauer erlaubte ihr auf dem Felde die ausgedroschenen Körner aus den Ähren zu lesen. Mit voller Erwartung auf einen großen Mehlvorrat brachte sie das Getreide zur Mühle. Der habgierige Müller gab ihr aber nur ein kleines Säckchen voll Mehl. Sie beklagte sich und beschuldigte ihn des Betruges. Voller Empörung drohte er ihr mit einer Beleidigungsklage und nahm das kleine Säckchen Mehl als Faustpfand für die Klage kosten an sich. Ohne etwas watete die Frau nachhause. Der barmherzige Binzigbauer kümmerte sich vorerst um sie und die Kinder. Der Müller jedoch ging vor Gericht , wo die Witwe das ganze was vorgefallen war nicht beweisen konnte. Sie verlor de Prozess.    

Der Richter kannte den habsüchtigen Müller, und hatte Mitleid mit der armen Frau. Nach dem Urteil rief er: Müller, den Prozess habt ihr zwar gewonnen aber in euren Schuhen möchte ich nicht stecken, wenn ihr einst vor dem Herrn hintreten müsst!" Der Richter rief nochmal: Macht alle Fenster auf aber weit!" Das der Teufel nicht die Scheiben zerbricht wenn er ihn holt!"  

Der Müller lachte und ging. Der Richter bat die Geschworenen und anwesenden um eine Gabe für die arme Witwe. Den habgierigen Müller ereilte aber bald darauf eine böse und schmerzliche Krankheit, an der er auch starb. Zur Strafe für seine Bosheit und Habgier sollte er auch im Grab keine Ruhe finden. Als Dorftier muss er in einsamen dunklen Nächten durch den Stangenbach waten. In manchen schaurigen Nächten sei das Dorftier von verängstigten Anwohnern auch in Gestalt eines schwarzen Hundes gesehen worden sein.  

 

 

 

 

 

 

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